Babys Körperpflege – Weniger ist mehr

Aktualisiert am: 07.12.2021

Wer beim Kauf der Erstausstattung durch die Gänge eines Drogeriemarktes streift, wird schnell feststellen, wie groß der Markt für Babypflegeprodukte ist. Neben Badezusätzen hat man hier die Wahl zwischen zahlreichen Cremes, Lotionen, Badezusätzen und Accessoires.

Die große Auswahl suggeriert dabei, dass man für die tägliche Körperpflege des Babys eine große Anzahl an speziellen Produkten benötigt. Fakt ist aber, dass die zarte Babyhaut sehr dünn ist (bis zu 30% dünner als Erwachsenenhaut[1]) und daher besonders empfindlich auf Farb-, Duft- und Konservierungsstoffe reagiert.

Damit Haut und Körper des Babys gut gepflegt aber nicht überfordert wird, benötigt man in der Regel nur einige wenige Kosmetikprodukte und darüber hinaus einige weitere Hilfsmittel zur schonenden Körperpflege des Babys.

Pflegeprodukte für Körper, Haut und Haar

Gerade Eltern von Erstgeborenen sind sich oft unsicher, welche Körperpflegeprodukte sie für ihr Baby wirklich benötigen. Für die Entwicklung und das Wohlbefinden benötigt auch der neue Erdenbürger eine regelmäßige und ausgiebige Körperpflege.

Dafür sind generell alle Baby-Produkte geeignet, die im Handel erhältlich sind. Diese wurden auf ihre Hautverträglichkeit getestet und sind sicher in der Anwendung. Eltern sollten dennoch auf die Inhaltsstoffe achten und für die Haut- und Körperpflege Kosmetika den Vorzug geben, die pH-neutral und frei von Farb- und Konservierungsstoffen sind.

Beim Kauf hat man zudem die Wahl zwischen Naturkosmetik und konventionell produzierten Produkten. Diese können jedoch bedenkliche Inhaltsstoffe enthalten (z. B. Parfüm, Öle auf Erdölbasis) und damit Allergien auslösen oder zu Hautreizungen führen.

Häufig lernt man erst durch Ausprobieren, wie die individuell beschaffene Haustruktur auf einzelne Kosmetika reagiert. Unabhängig von den gewählten Produkten gilt bei Babys Hautpflege jedoch in besonderem Maße: Weniger ist mehr. Zu viel Reinigung oder das Überpflegen mit zahlreichen verschiedenen Cremes und Lotionen kann zu trockener, schuppiger Haut und Hautreizungen führen.

Damit das Baby sich rundum wohl in seiner Haut fühlt, benötigt man für die Körper- und Hautpflege folgende Kosmetika:

  • Baby-Badezusatz
  • Baby-Shampoo
  • Baby-Zahncreme
  • Baby-Körperlotion
  • Baby-Sonnencreme
  • Wind-und-Wetter-Creme/ Coldcream
  • Wundschutzcreme

Zu den weiteren Hilfsmitteln, die man für die Körperpflege benötigt, gehören:

  • Baby-Badewanne
  • Badethermometer
  • Badetier oder Badespielzeug
  • Handtuch mit Kapuze
  • Waschlappen
  • Baby-Bademantel
  • Baby-Wattestäbchen
  • Feuchttücher
  • Windeln
  • Kosmetiktücher
  • Baby-Zahnbürste
  • Baby-Nagelschere
  • Baby-Haarbürste

Babybad

Babys erstes Bad sollte idealerweise einige Tage nach der Geburt und nicht direkt am ersten Lebenstag stattfinden. In unserem Artikel über Pflege und Auffälligkeiten nach der Geburt haben wir bereits darüber berichtet, warum es wichtig ist, sich mit dem ersten Bad etwas Zeit zu lassen.

Gerade in den ersten Lebenswochen benötigt Babys Haut keine aggressiven Pflegeprodukte mit hoher Reinigungsleistung. Wichtiger als der Badezusatz sind die optimale Temperatur des Badewassers (Körpertemperatur: 37° C) und eine angenehme Raumtemperatur (22° C – 24° C).

Wer nicht auf einen Badezusatz verzichten möchte, sollte zu speziellen Produkten für Babys greifen und diese möglichst sparsam dosieren. Ein Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe hilft dabei, ein Produkt auszuwählen, das rückfettende Eigenschaften hat und ohne Konservierungsstoffe auskommt.

Vor dem Bad sollte alles zurechtgelegt werden, was man für das Baden, Abtrocknen und anschließende Wickeln und Ankleiden benötigt. Das Baby darf während des Badens keinesfalls allein gelassen werden. Auch ältere Babys, die bereits sitzen können, sollten nicht eine Sekunde aus den Augen gelassen werden.

Bevor das Baby in die Wanne darf, sollte zunächst der Windelbereich gereinigt werden, damit das Badewasser nicht verunreinigt wird. Nachdem die Wassertemperatur nochmals kontrolliert wurde, lässt man das Baby mit den Füßen voran ins warme Badewasser gleiten. Das Baby sollte bis zu den Schultern vom warmen Wasser umgeben sein, damit es nicht zu schnell auskühlt.

Mit der freien Hand kann man das Baby nun problemlos von Kopf bis Fuß waschen. Zu Beginn wischt man zunächst mit dem Waschlappen über Gesicht und Augen. Sekrete und Verklebungen werden dabei vorsichtig von außen zum inneren Winkel hin entfernt.

Nase und Ohren können ebenfalls mit einem Waschlappen gewaschen werden. Die Verwendung von Wattestäbchen ist dabei absolut tabu.

Weil Säuglinge in den ersten Lebensmonaten ihr Köpfchen nicht selbst halten können, muss der Kopf während der gesamten Badezeit abgestützt werden. Am einfachsten gelingt dies, indem man das Köpfchen auf dem eigenen Unterarm ablegt.

Wichtig ist darauf zu achten, dass evtl. nachtropfendes Wasser aus dem Wasserhahn zu Verbrennungen auf der empfindlichen Babyhaut führen kann. Befindet sich Babys Badebereich direkt unter dem Wasserhahn, sollte man nach dem Befüllen der Wanne deswegen kurz kaltes Wasser nachlaufen lassen, damit folgende Tropfen nicht zu Verbrühungen führen.

Die meisten Säuglinge fühlen sich in einer kleinen Babybadewanne besonders wohl. Diese sparen nicht nur Wasser und Energie zur Erwärmung, sondern lassen das Baby auch eine Begrenzung zu allen Seiten hin spüren. Dies erhöht das Sicherheitsgefühl und kann beim Baden für mehr Entspannung sorgen.

Ältere Babys können mit einem Elternteil gemeinsam baden. Besonders viel Spaß macht das, wenn zusätzlich ein Badetier oder ein Spielzeug mit in die Wanne genommen werden darf.

Für ältere Babys und Kleinkinder hält das Sortiment der Babyprodukte außerdem eine Vielzahl an spaßig klingenden Badezusätzen bereit. Bei aller Faszination für Glitzerschaumbad oder färbende Badeperlen sollte immer bedacht werden, dass diese Zusätze Inhaltsstoffe enthalten, die die Haut unnötig reizen können.

Auf allergische Reaktionen sollte man deswegen gerade dann ein Auge haben, wenn das Pflegeprodukt gewechselt oder ein Neues ausprobiert wird.

Beim Abtrocknen sollte besonderes Augenmerk auf die Hautfalten gelegt werden. Diese müssen gut getrocknet werden, um Hautreizungen und wunden Stellen vorzubeugen. Insbesondere der Nabel muss bei Neugeborenen sauber und trocken gehalten werden.

Besonders beliebt sind bei vielen Familien Baby-Handtücher mit Kapuze. Sie verhindern, dass das Baby nach dem Bad friert und sorgen vor allem dafür, dass das Köpfchen warmgehalten wird. Im Anschluss ans Abtrocknen wird das Baby gewickelt und angezogen.

Haut- und Gesichtspflege

Weil die Haut des Babys noch nicht über ausgereifte Talgdrüsen verfügt, trocknet sie besonders schnell aus.[2] Deswegen verwenden viele Eltern nach dem Baden oder Waschen eine Körperlotion, ein Babyöl oder eine Babycreme. Auch ein Esslöffel natürliches Öl (z. B. Mandelöl) im Badewasser kann gegen trockene Babyhaut helfen. Achtung: Öl im Wasser kann aus dem Badevergnügen schnell eine rutschige Angelegenheit machen.

Bei der Wahl von Babycreme oder Lotion sollte man vor allem auf die individuellen Bedürfnisse des Babys eingehen. Ätherische Öle sollte man dabei jedoch vermeiden. Insbesondere Öle mit oder auf Basis von Kampfer, Pfefferminze und Eukalyptus können für Säuglinge, Babys und sogar Kleinkinder gefährlich werden.[3]

Gut geeignet sind hingegen hypoallergene Pflegecremes und Lotionen, die ohne Konservierungs-, Farb- und Duftstoffe auskommen. Wer auf natürliche Inhaltsstoffe setzen möchte, ist mit Mandel- oder Calendulaöl gut beraten. Das allseits beliebte Babyöl bekannter Hersteller gerät hingegen immer wieder in die Kritik, weil es auf Basis von Mineralöl produziert wird. Ob und wie Mineralöle einen Einfluss auf die Gesundheit hat, konnte bisher nicht abschließend geklärt werden.

Das Institut für Risikobewertung erklärt, dass durch Mineralöle in Kosmetikprodukten – nach aktuellem Kenntnisstand – keine gesundheitlichen Risiken zu erwarten sind.[4] Die Stiftung Warentest hingegen warnt immer wieder vor Kosmetika auf Mineralölbasis, weil sie krebserregende Inhaltsstoffe enthalten können.[5]

Die zu diesem Thema angefertigten Studien widersprechen sich insgesamt zu stark, als dass wir hier eine sichere Empfehlung für oder gegen Mineralöl in Kosmetikprodukten geben könnten. Wer sich auf der sicheren Seite wähnen möchte, verzichtet sicherheitshalber auf den Inhaltsstoff und greift stattdessen zu Babyprodukten aus dem Bereich der Naturkosmetik.

Viele Hersteller bieten neben Babyölen und Körperlotionen extra Cremes für das Gesicht des Babys an. Auch für diese Pflegeprodukte gilt, dass sie frei von Parfum, Konservierungs- und Farbstoffen sein sollten. Ein neutraler pH-Wert ist ebenfalls empfehlenswert.

Ob man für das Gesicht überhaupt eine extra Pflege benötigt, wird von vielen Eltern immer wieder diskutiert. Die empfindliche Haut im Gesicht ist jedoch besonders dünn und gerade in den ersten Lebensmonaten fehlt es ihr an Talgdrüsen, die die Haut fetten und geschmeidig halten.

Hier sollten Eltern nach Bedarf entscheiden, ob sie eine Gesichtscreme für sinnvoll halten. In der Regel ist es jedoch ausreichend, sich auf ein Creme- oder Lotion-Produkt zu beschränken, wenn es von Babys Haut gut vertragen wird.

Wunder Po und Windeldermatitis

Zu den besonderen Herausforderungen der Hautpflege gehören ein wunder Po und die Steigerung der Hautreizung: die Windeldermatitis. Beide können sich quasi über Nacht entwickeln und zu einem hartnäckigen Problem in der Säuglingspflege werden.

Weil Babys Po über mehrere Jahre hinweg fast den ganzen Tag über in einer Windel steckt, ist die Haut dort einem hohen Maß an Wärme und Feuchtigkeit ausgesetzt. Vor allem im Sommer entwickeln viele Säuglinge wegen der Hitze einen wunden Po.

Damit die Haut zwischendurch eine Pause vom feuchtwarmen Klima erhält, sollte das Baby so häufig und lange wie möglich unbekleidet und frei strampeln können. Wann immer es der Alltag zulässt, sollten Eltern sich beim Wechseln der Windel einen Moment länger Zeit nehmen, damit die Haut Zeit zum Trocknen und Atmen hat.

Zu den weiteren Ursachen für einen wunden Po können auch die Ernährung oder ein Entwicklungssprung zählen. Zahnende Babys entwickeln beispielsweise häufig zusätzliche körperliche Begleiterscheinungen. Auch wenn die Mutter gestillter Babys ihre Ernährung umstellt, kann sich dies auf Hautflora auswirken.

Zitrusfrüchte und scharfe Gewürze stehen hier besonders häufig im Verdacht, die Hautreizung zu verursachen. Generell scheinen viele Babys auf Vitamin C mit einem wunden Po zu reagieren.[6]

Neben freier Strampelzeit ist das Wickeln generell ein wichtiger Faktor bei der Vorbeugung eines wunden Pos. Vor allem zu seltene Windelwechsel sind einer der Hauptauslöser für die schmerzhafte Windeldermatitis.[7] Scheuert die Windel aufgrund einer unzureichenden Passform, ist das Risiko ebenfalls erhöht.

Die Haut muss außerdem bei jedem Wechsel der Windel sorgfältig gereinigt und getrocknet werden, bevor man eine neue Windel anlegt. Mehr Informationen über das richtige Wickeln haben wir in diesem Artikel zusammengefasst:

Zur Vorbeugung kann auch eine dünne Schicht Ringelblumensalbe die Haut vor Feuchtigkeit schützen. Wichtig ist, dass die verwendete Wundschutzcreme unparfümiert und frei von Zusatzstoffen ist.

Auch wenn nicht jeder rote Po gleich eine Windeldermatitis ist, kann sich diese schnell entwickeln, wenn nicht rechtzeitig Maßnahmen zur Regeneration der Haut eingeleitet werden. Deswegen sollte bei anhaltenden Hautreizungen der Kinderarzt oder die Hebamme konsultiert werden.

Eine Windeldermatitis äußert sich neben den roten und wunden Hautstellen auch durch die Bildung von nässenden Pusteln, die stark jucken und brennen können. Eine Windeldermatitis tritt besonders häufig zwischen dem neunten und zwölften Lebensmonat auf und kann das Wohlbefinden stark beeinträchtigen.[8]

Zusätzlich zum feuchtwarmen Klima im Windelbereich kann auch eine Infektion mit einem Hefepilz (Candida albicans) zu einer Windeldermatitis führen. Spätestens jetzt ist der Kinderarzt zurate zu ziehen, um die Pilzinfektion zu behandeln und vorbeugende Maßnahmen einzuleiten.

Sonnenschutz

Babyhaut verfügt aufgrund ihrer dünnen Beschaffenheit über kaum einen Eigenschutz gegen UV-Strahlung. Umso wichtiger ist deswegen, die Haut des Babys vor UV-Strahlung zu schützen.

Anders als die Haut Erwachsener kann die von Säuglingen, Babys und Kleinkindern nur geringe Mengen an Pigmenten (Melanin) zum Eigenschutz bilden.[9] Dazu kommt, dass die junge, empfindliche Haut erst mit ihrer Reifung die Fähigkeit erlangt, Schäden durch Sonne und Umwelteinflüsse zu reparieren.

Vor allem im ersten Lebensjahr sollte das Baby deswegen gar nicht der Sonne ausgesetzt werden – auch nicht mit Sonnenschutz und UV-Schutzkleidung.[10] Weil UV-Strahlung auch schattige Plätze erreichen kann, müssen Babys bei einem Aufenthalt im Freien grundsätzlich mit einem UV-Schutz ausgestattet werden.

Dazu gehören auf jeden Fall helle, luftige Kleidung, ein Sonnenhut oder eine andere Kopfbedeckung sowie unter Umständen eine gute Sonnencreme. Kinderwagen sollten zudem über einen Sonnenschirm oder ein Verdeck verfügen.

Dass Erwachsene und Kinder im Sommer bei einem Aufenthalt im Freien eine Sonnencreme verwenden, gilt heutzutage als unangefochtene Selbstverständlichkeit. Für die Haut von Säuglingen und Babys gilt das jedoch nicht zwangsweise.

Babys haben im Vergleich zu Kindern und Erwachsenen ein größeres Verhältnis zwischen Hautoberfläche zu Körpergewicht.[11] Darin liegt die Gefahr, dass eine verhältnismäßig große Menge der in der Sonnencreme enthaltenen Chemikalien in den Körper des Babys aufgenommen werden könnte.

Zwei Studien der FDA etwa zeigen, dass einen Tag nach der Verwendung von Sonnenschutzmitteln die darin enthaltenen Inhaltsstoffe im Blut nachweisbar sind.[12] Damit geht jedoch nicht zwingend ein gesundheitliches Risiko einher.

Dennoch empfehlen die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)[13] und beispielsweise auch die amerikanische FDA (Food and Drug Administration)[14] für Babys unter einem Lebensjahr auf die Verwendung von Sonnenschutzmitteln gänzlich zu verzichten.

Zu bedenken ist jedoch, dass ein Sonnenbrand für Babys und Kleinkinder eine weit höhere Belastung ist als für Erwachsene. Je kleiner das Kind ist, desto schwerer ist eine Verbrennung durch die Sonne einzuschätzen. Besonders Babys können auf Sonnenbrand sogar mit Fieber, Übelkeit, Erbrechen und Kreislaufproblemen reagieren.[15]

Eltern müssen die Risiken deswegen immer abwägen. Ist die Verwendung von Sonnenschutzmitteln unumgänglich (z. B. bei einer Urlaubsreise in den Süden), birgt eine Sonnencreme für das Baby definitiv das geringere gesundheitliche Risiko.

Beim Kauf von Baby-Sonnencreme haben Eltern die Wahl zwischen Produkten mit mineralischen und chemischen Filtern. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Die optimale Variante hängt deswegen stark von den persönlichen Bedürfnissen und der Beschaffenheit von Babys Haut ab.

Wichtig ist, dass eine Sonnencreme speziell für Babys oder Kinder verwendet wird, weil diese besser auf die speziellen Bedürfnisse der Babyhaut abgestimmt ist. Außerdem sollte das verwendete Produkt frei von Parfüm und Konservierungsstoffen sein. Von hormonell wirksamen Inhaltsstoffen (Octocrylen, Ethylhexyl Methoxycinnamate, Methoxydibenzolmenthane) sollte ebenfalls Abstand genommen werden.[16]

Der Lichtschutzfaktor sollte mindestens LSF 30 betragen. Außerdem ist darauf zu achten, dass auch wasserfeste Sonnencreme nach dem Aufenthalt im Wasser einen Teil ihres Schutzeffektes verliert. Der Sonnenschutz muss deswegen regelmäßig erneuert werden, um seine volle Wirkung entfalten zu können.

Außerdem gilt es zu beachten, dass einige Produkte eine Vorlaufzeit von ca. 30 Minuten benötigen, bevor sie ihre volle Wirkung entfalten. Wer eine Sonnencreme mit Sofortwirkung möchte, sollte bereits beim Kauf darauf achten, dass das Produkt mit dieser Eigenschaft ausgelobt ist.

Kälteschutz

Durch die geringe Anzahl an Talgdrüsen fehlt es der Haut des Babys vor allem im Winter an einer natürlichen Schutzbarriere. Trockene Heizungsluft trocknet die Haut in Innenräumen zusätzlich aus, während Wind und kalte Temperatur im Freien der Haut Feuchtigkeit entziehen.

Im Winter benötigt das Baby deswegen unter Umständen eine reichhaltigere Hautpflege. Für das Gesicht kann eine Wund-und-Wetter-Creme oder eine Coldcream gute Dienste leisten.

Diese speziellen Pflegecremes sind mit einem hohen Bienenwachsanteil ausgestattet und legen sich so wie eine Schutzschicht auf die Haut. Die Haut wird so vor den austrocknenden Eigenschaften von Kälte, Wind und Heizungsluft geschützt.

Nägel schneiden

In den ersten Lebenswochen ist es in der Regel nicht nötig, die Finger- und Zehennägel des Babys zu schneiden. Viele Hebammen raten vom Schneiden der Nägel im ersten Lebensmonat ab, weil die Verletzungsgefahr erhöht ist und das Baby leicht eine schmerzhafte Nagelbettentzündung davontragen kann.

Den richtigen Zeitpunkt für die erste Maniküre erkennen Eltern in der Regel an kleinen Kratzern, die das Baby sich mit seinen Fingernägeln selbst im Gesicht zugefügt hat.

Für das Schneiden von Finger- und Zehennägeln sollte in jedem Fall eine spezielle Babynagelschere zum Einsatz kommen. Diese verfügt über abgerundete Klingen und reduziert so deutlich die Verletzungsgefahr, falls das Baby sich zu sehr bewegt.

Zum Schneiden der Nägel wird die Finger- bzw. Zehenkuppe leicht zurückgezogen, sodass der Nagel gut erreicht werden kann. Er sollte nicht zu knapp abgeschnitten werden. Zur Form orientiert man sich am besten an der natürlichen Rundung.

An der Seite sollten keine scharfen Ecken und Kanten überstehen; zu tief sollte hier jedoch auch nicht eingeschnitten werden. Zehennägel sollten zum Schutz vor dem Einwachsen gerade abgeschnitten werden. Wächst dennoch ein Nagel ein, ist das ein Fall für den Kinderarzt.

Besonders leicht gelingt das Schneiden der Nägel nach einem Bad. Viele Babys lassen sich das Pflegeritual jedoch nur ungern gefallen. Am einfachsten ist das Schneiden der Nägel, wenn das Baby schläft oder gut abgelenkt ist. Die Chancen für eine problemlose Nagelpflege sind auch dann besonders hoch, wenn das Baby satt, zufrieden und entspannt ist.

Haarpflege

In den ersten Lebensmonaten benötigt das Baby kein spezielles Haarshampoo. Die Pflege- und Reinigungsstoffe aus dem Badezusatz sind vollkommen ausreichend, um die feinen Babyhaare ausreichend pflegen. Erst wenn die Haare dichter und länger wachsen, sollte die Verwendung eines Babyshampoos in Erwägung gezogen werden.

Auch hier sollte man zu speziellen Babyprodukten greifen, die pH-hautneutral (pH-Wert 5,5) und frei von Zusatzstoffen sind. Gerade wenn das Baby noch nicht viele Haare hat, eignet sich zum Waschen ein Waschhandschuh besonders gut. Dieser verhindert außerdem, dass Seifenwasser über das Gesicht und in die Augen laufen kann.

Mildes Babyshampoo ist in der Regel so zusammengesetzt, dass es nicht in den Augen brennt. Die meisten Babys reagieren dennoch ungehalten, wenn Wasser oder Shampoo in die Augen gerät.

Das Waschen von Köpfchen und Haaren sollte zudem am Ende der Badezeit erfolgen, sodass das Baby nicht zu viel Wärme über den Kopf verliert und anfängt zu frieren. Zum Abtrocknen des Köpfchens eignet sich ein weiches Handtuch. Besonders beliebt sind dabei Modelle, die über eine eingearbeitete Kapuze verfügen.

Auf kältester Stufe kann außerdem ein Haartrockner verwendet werden, um die Haare das Babys zu trocknen. Mit diesem lassen sich außerdem Hautfalten besonders schonend trocknen. Einige Babys haben jedoch Angst vor dem Föhn, sodass Eltern vorsichtig ausprobieren müssen, was das Baby an Temperatur, Luftstrom und Lautstärke aushalten kann.

Mund- und Zahnhygiene

Ab etwa dem sechsten Lebensmonat gesellt sich die Zahnpflege zur alltäglichen Pflegeroutine. Für Babys sind spezielle Baby Zahnbürsten und Baby Zahncremes mit passendem Fluoridgehalt erhältlich.

Die erste Zahncreme des Babys sollte laut der Pharmazeutischen Zeitung kein Fluorid enthalten.[17] Erst wenn das Kind nach dem Zähneputzen den Schaum ausspucken kann, sollte auf eine Kinder-Zahncreme mit 500 ppm Fluorid umgestiegen werden. Der Mineralstoff schützt vor Karies und wird von der Gabe zusätzlicher Fluorid-Tabletten ist abzuraten, weil eine Überdosierung zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann.[18]

Kinderärzte und Kinderzahnärzte sind sich dabei nicht ganz einig, ob ab dem sechsten Lebensmonat eine Anwendung von Fluorid in Form von Zahncreme oder Tablettenform die empfehlenswertere Variante ist. Eine Überdosierung ist jedoch in jedem Fall zu vermeiden, so die Fachgesellschaften.[19]

Um das Baby an die Zahnpflege zu gewöhnen, benötigen viele Eltern starke Nerven. Das ungewohnte Gefühl der Zahnbürste im Mund sowie der neuartige Geschmack der Baby Zahncreme wird von vielen Säuglingen nur zögerlich akzeptiert.

Schon vor dem Durchbruch der ersten Zähnchen können die Eltern jedoch auf spielerische Art und Weise mit der Mundpflege beginnen. Ein angefeuchteter Waschlappen zum Reinigen des Zahnfleisches ist ein sanfter Einstieg in die Mundhygiene.

Mit Fingerzahnbürsten oder Zahnbürsten, die wie ein Beißring geformt sind, können so erste spielerische Versuche im Bereich der Mundhygiene unternommen werden. Wichtig ist, dass sich das Baby schrittweise daran gewöhnen kann, sodass eine regelmäßige Pflege der ersten Zähnchen gesichert ist.

Bereits zu Beginn sollten die Zähne nach dem von Zahnärzten empfohlenen KAI-System geputzt werden.[20] Hier beginnt man zunächst mit dem Putzen der Kauflächen und arbeitet sich dann über die Außenflächen zu den Innenflächen vor. Wer immer in der gleichen Reihenfolge putzt, muss sich dabei keine Sorgen mehr über vergessene Stellen im Mundraum machen.

Augen, Nase und Ohren

Die wichtigste Regel gleich zu Beginn: Wattestäbchen sind bei der Reinigung von Nase und Ohren absolut tabu. Sie dürfen keinesfalls dazu verwendet werden, in die Körperöffnungen des Babys eingeführt zu werden.

Wer nicht auf die Verwendung von Wattestäbchen verzichten möchte, sollte auf spezielle Baby Wattestäbchen zurückgreifen. Diese verfügen über eine verdickte Basis und können sich beispielsweise bei der Nabelpflege als sehr praktisch erweisen.

Für die Reinigung der Augen kann man mit einem Waschlappen und warmem Wasser vorsichtig von außen nach innen zur Nase hin wischen. Generell ist eine Reinigung des Augenbereiches nur dann notwendig, wenn Augeninnenwinkel oder Wimpern mit Sekret verklebt sind.

Nase und Ohren sollten ebenfalls nur im äußeren Bereich gereinigt werden. Hierzu eignet sich auch ein Kosmetiktuch. Hat das Baby Schnupfen, kann zusätzlich ein geeigneter Nasensauger verwendet werden. Keinesfalls dürfen Gegenstände oder Kosmetikprodukte in das Innere der Nase eingebracht werden.

Genau wie bei Erwachsenen haben die Ohren eine Selbstreinigungsfunktion. Überschüssiges Ohrenschmalz wird man beim Baby ohnehin kaum vorfinden. Entfernt werden darf es nur, wenn es im äußeren Bereich des Ohres sichtbar ist und dort einfach mit einem Kosmetiktuch weggewischt werden kann.

Etwas mehr Aufmerksamkeit benötigt Babys Ohr nur in der Hautfalte dahinter sowie im Bereich der Ohrmuschel. Hier können sich Speichel- oder Milchreste besonders leicht anlagern und für Hautreizungen sorgen.

Zum Waschen von Gesicht, Hals und Ohren sind warmes Wasser und ein Waschlappen ausreichend. Man sollte in jedem Fall vermeiden, dass beim Waschen Schaum in den Mund oder in die Augen gerät.

Quellen

[1]https://www.dha-allergien.de/babyhaut.html

[2]https://www.dha-allergien.de/babyhaut.html

[3]https://www.pharmazeutische-zeitung.de/2015-11/aetherische-oele-fuer-babys-und-kleinkinder-gefaehrlich/

[4]https://bfr.bund.de/cm/349/highly-refined-mineral-oils-in-cosmetics-health-risks-are-not-to-be-expected-according-to-current-knowledge.pdf

[5]https://www.test.de/Mineraloele-in-Kosmetika-Kritische-Stoffe-in-Cremes-Lippenpflegeprodukten-und-Vaseline-4853357-0/

[6]https://www.navigator-medizin.de/eltern_kind/die-wichtigsten-fragen-und-antworten-zu-kinderkrankheiten/rund-um-den-popo/wunder-po-windeldermatitis/3846-welche-nahrungsmittel-foerdern-einen-wunden-po-beim-kind-.html

[7]https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/windeldermatitiswindelsoor/

[8]https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Windeldermatitis

[9]https://www.dha-allergien.de/babyhaut.html

[10]https://www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/babys-im-ersten-lebensjahr-nicht-direkter-sonne-aussetzen/

[11]https://www.haut.de/haut/babypflege/besonderheiten-der-babyhaut/

[12]https://www.fda.gov/news-events/fda-voices-perspectives-fda-leadership-and-experts/shedding-more-light-sunscreen-absorption

[13]https://www.kindergesundheit-info.de/themen/risiken-vorbeugen/sonnenschutz/kinderhaut-schuetzen/

[14]https://www.fda.gov/consumers/consumer-updates/should-you-put-sunscreen-infants-not-usually

[15]https://www.kindergesundheit-info.de/themen/risiken-vorbeugen/sonnenschutz/risiko-sonne/

[16]https://www.dha-sonnenschutz.de/sonnenschutzmittel.html

[17]https://www.pharmazeutische-zeitung.de/was-kinderzaehne-hart-macht/

[18]https://www.bfr.bund.de/cm/343/fuer-gesunde-zaehne-fluorid-vorbeugung-bei-saeuglingen-und-kleinkindern.pdf

[19]https://www.kindergesundheit-info.de/themen/risiken-vorbeugen/zahngesundheit/gesunde-zaehne/fluoridversorgung/

[20]https://www.kindergesundheit-info.de/themen/risiken-vorbeugen/alltagstipps/zahngesundheit/zaehneputzen-mit-kai/

Bildquellen

Illustrationen: Natalya Zelenina