Babys schlafen besonders in den ersten Lebensmonaten noch viel. Eine angemessene Schlafstätte ist dafür unabdingbar. Ein Babybettchen kommt in der Regel jedoch nicht sofort nach der Geburt zum Einsatz.
Ab wann ist der Gebrauch sinnvoll und auf welche Eigenschaften sollten Eltern beim Kauf achten? Außerdem stellt sich bei vielen die Frage: Können Babys nicht einfach im Elternbett schlafen? Was gehört eigentlich mit ins Babybett?
Babybett kaufen – Ab wann ist der Einsatz eines Babybetts sinnvoll?
Viele Eltern nehmen an, dass das Babybettchen mit zur Erstausstattung gehört. In den meisten Fällen stimmt dies jedoch nicht. Stattdessen greifen viele Eltern zunächst zu einem Beistellbett oder einer Babywiege.
Ab etwa einem Alter von sechs Monaten kommt schließlich das Babybett zum Einsatz. Denn dann benötigt das Kind ein größeres Bettchen, in dem es sich noch immer geborgen und sicher fühlen kann.
Was gehört ins Babybett?
Bei der Ausstattung des Babybettchens ist es so, dass man auf gewisse Dinge nicht verzichten kann. Unterdessen sind andere Elemente (insbesondere innerhalb der ersten Monate) überflüssig. Hier einmal die Komponenten, die auf jeden Fall in jedes Babybett gehören:
- Matratze
- Matratzenschoner
- Spannbetttuch
- Schlafsack
Um die Gefahr des plötzlichen Kindstods zu minimieren, empfehlen Experten, dem Kind während der ersten Monate weder Decke noch Kissen mit ins Bett zu legen. Denn dann besteht die Gefahr, dass sich das Kind diese versehentlich über den Kopf zieht und keine Luft mehr bekommt.
Gleiches gilt auch für Kuscheltiere oder ein Nestchen. Letzteres wird von vielen Eltern gerne genutzt, doch stellt es ebenfalls ein gewisses Risiko dar. Außerdem verringert es im Bettchen eine ausgeglichene Luftzirkulation.
Daher gibt es als Alternative Schlafsäcke für jede Jahreszeit. Diese sind entweder dünner oder dicker und sorgen für eine ausreichende Wärmehaltung. Wie man den richtigen Sommer– oder Winterschlafsack findet, haben wir in separaten Ratgebern bereits ausführlich erklärt.
Welche Arten von Babybetten gibt es?
Bei der Wahl des richtigen Baby Bettchens stellt sich schnell heraus, dass es unterschiedliche Arten gibt. Hauptsächlich unterscheidet man jedoch vier verschiedene Varianten:
- Gitterbettchen: Das Gitterbettchen ist kleiner als ein normales Kinderbett und ist in der Regel höhenverstellbar. So fällt es leichter, das Baby hinein zu legen und wieder hochzuheben. Gitterbettchen sind an beiden Seiten mit einem Gitter versehen, damit das Kind nachts weder herausfällt noch herauskrabbeln kann. Später, wenn es etwas größer ist und selbstständiger wird, lassen sich ein paar der Gitterstäbe entfernen. Hierbei handelt es sich um sogenannte Schlupfsprossen. Dank ihnen ist das Kind dazu in der Lage, das Bett zu verlassen und wieder zu betreten, wann es möchte.
- Stubenwagen: Dieser ist meistens etwas kleiner als das gewöhnliche Baby Gitterbett und vor allem dazu da, das Kind immer im Auge zu behalten. Denn es lässt sich, dank der angebrachten Rollen sehr gut von Raum zu Raum fahren. Allerdings ist der Stubenwagen aufgrund seiner Größe meist nur für den Gebrauch während der ersten Monate vorgesehen.
- Mitwachsende Modelle: Sie werden auch als multifunktionales Babybett bezeichnet und sind im Grunde eine Mischung aus Gitterbettchen und Kinderbettchen. Sie haben den Vorteil, dass sie sich später umbauen lassen, wenn das Kind groß genug ist. Bei den meisten Modellen lassen sich die Gitter abnehmen, sodass das Gitterbettchen zum vollwertigen Kinderbett wird.
- Zwillingsbetten: Zwillingsbetten sind doppelt so breit wie ein normales Gitterbettchen und lassen es zu, dass die beiden Babys bequem nebeneinanderliegen können. Wichtig bei diesen ist, dass der Lattenrost in der Mitte getrennt ist. So stört sich das eine Baby nicht am anderen, wenn dieses sich bewegt.
Für welches Modell man sich hierbei entscheidet, ist Geschmackssache. Es gibt Eltern, die es deutlich bevorzugen, wenn sie eine ständige Kontrolle über ihr Kind haben. In diesem Fall eignet sich der Stubenwagen am besten.
Eltern, die ihrem Kind die Ruhe im eigenen Zimmer bieten möchten, entscheiden sich eher für das Gitterbettchen oder ein mitwachsendes Modell. Bei Zwillingen kommt selbstverständlich meistens das Zwillingsbett zum Einsatz.
Worauf Eltern beim Kauf noch achten sollten
Neben der Art des Babybetts gibt es noch andere Elemente, auf die man beim Kauf achten sollte. Mit dazu gehört:
- Größe: Babybettchen werden in unterschiedlichen Größen angeboten. Die ideale Größe beträgt 140 Zentimeter in der Länge und 70 Zentimeter in der Breite. Eltern sollten bedenken, dass die Kleinen schnell wachsen und man sicher nicht alle paar Monate ein neues Bettchen anschaffen möchte.
- Höhenverstellbarkeit: Dank dieser hat man sein Baby rasch aus dem Bettchen gehoben, ohne sich zu tief bücken zu müssen. Für gewöhnlich handhaben Eltern es so, dass der Boden zu Beginn auf der höchsten Stufe eingestellt wird. Mit steigendem Alter senkt man ihn Stufe für Stufe herab. Somit ist gewährleistet, dass das Kind nicht aus dem Bett fällt. Selbst dann nicht, wenn es damit beginnt, sich an den Sprossen hinauf zu ziehen.
- Zahnschutz-Schiene: Für Babys ist es ab einem gewissen Alter normal, dass sie alles in den Mund nehmen. Eine Zahnschutz-Schiene wird heutzutage bei den meisten Bettchen mitgeliefert. Sie ist besonders empfehlenswert, wenn das Kind mit dem Zahnen beginnt. Das Bett wird somit nicht beschädigt.
- Material: Ein Großteil der Babybettchen wird noch immer aus Echtholz gefertigt. Für welche Holzart man sich hierbei entscheidet, ist Geschmackssache. Modelle aus Eiche oder Kirsche sind robuster, besitzen jedoch eine dunkle Farbe. Modelle aus Kiefernholz wirken aufhellender, sind in ihrer Beschaffenheit jedoch weicher. Gitterbettchen aus Metall sind ebenfalls verfügbar. Modelle aus Massivholz werden von zahlreichen Eltern übrigens auch beim zweiten oder sogar dritten Kind weiterverwendet.
- Sicherheit: Sie wird durch das Vorhandensein bestimmter Prüfsiegel und Zertifikate belegt.
Passendes Zubehör für das Babybett
Um es dem Baby möglichst gemütlich und behaglich zu machen, gibt es für das Babybett zahlreiches Zubehör. Hier folgt daher einmal eine Auswahl:
- Matratze: Sie sollte zur Größe des Bettchens passen und frei von Schadstoffen sein. Was ihre Dicke angeht, sind zehn Zentimeter empfehlenswert. Babys schlafen in der Regel lieber etwas härter. Allerdings sollte das Kind nicht mehr als zwei Zentimeter in der Matratze einsinken. Der Bezug ist idealerweise abnehmbar und atmungsaktiv.
- Bettumrandung: Hierbei handelt es sich um ein Polster, das im Kopfbereich oder an drei Seiten des Bettchens angebracht wird. Sie schützt das Baby davor, zwischen die Gitterstäbe zu geraten oder sich an den Stäben zu stoßen. Damit die Bettumrandung nicht zu einem Sicherheitsrisiko wird, sollten nur bestimmte Modelle unter besonderen Umständen verwendet werden. Welche das sind und wie die ideale Bettumrandung aussehen sollte, haben wir in einem separaten Artikel
- Kissen, Decke und Bettwäsche: Kommt das Kind ins entsprechende Alter, ist natürlich auch die Verwendung von Decke und Kissen möglich. Hierfür benötigt man wiederum die passende Bettwäsche. Es gibt sie in allen möglichen Farben und Mustern. Selbstverständlich sollten Eltern bei der Wahl der richtigen Bettwaren und -wäsche auf eine entsprechende Qualität achten. Im ersten Lebensjahr sind Kissen, Decke und Bettwäsche im Babybett jedoch tabu, um das Risiko für den Plötzlichen Kindstod zu minimieren.
Insbesondere bei der Umrandung ist es wichtig, dass diese sich fachgerecht befestigen lassen. Oftmals steht sie in der Diskussion, dass sie sogar gefährlich sein könnte. Hält sich der Anwender jedoch an die genaue Montageanleitung und sorgt dafür, dass sich keine langen Bänder in Reichweite des Kindes befinden, ist die Gefahr relativ gering.
Was an dieser Stelle außerdem erwähnt werden sollte: Es gibt auf dem Markt sogenannte Komplettsets. Sie enthalten nicht nur das Bettgestell, sondern auch sämtliches Zubehör. Bei diesen Sets ist es wichtig, sämtliche Bestandteile genau auf ihre Qualität und Voraussetzungen zu überprüfen.
Einige der Sets sind mit einem weiteren Möbelstück verbunden. Hierbei kann es sich um eine Wickelkommode handeln oder einen Schubladenschrank.
Welche Zertifikate und Qualitätssiegel gibt es?
Die Sicherheit steht bei einem Babybett an erster Stelle. Daher ist es sinnvoll, beim Kauf auf das Vorhandensein bestimmter Qualitätssiegel oder Zertifikate zu achten. Typische Gütesiegel und was sie bedeuten:
- GS-Siegel: Es steht für „geprüfte Sicherheit“. Ein Bettchen mit dieser Auszeichnung besitzt in der Regel abgerundete Kanten und herausstehende Elemente werden vermieden. Es besteht keine Verletzungsgefahr.
- TÜV-Siegel: Ein Bettchen, das vom TÜV geprüft wurde und sämtlichen Sicherheitsvorgaben entspricht.
- Goldenes M: Dieses Prädikat steht ebenfalls für eine geprüfte Qualität sowie eine hohe Sicherheit. Verliehen wird dieses Zertifikat nur an Hersteller von Möbeln, die strenge Auflagen erfüllen können.
- Blauer Engel: Mit diesem Siegel wird eine ökologische Unbedenklichkeit belegt. Gemeint sind hier nicht nur die Materialien, die bei der Herstellung zum Einsatz kamen, sondern ebenfalls die Farben und Lacke, mit denen das Bettchen gestrichen ist. Eltern können sich bei diesem Siegel sicher sein, dass es keine lästigen Gerüche absondert und es zudem speichelfest ist.
- DIN-Normen EN 716-1+2 und EN 71-3: Alle drei Normen beschäftigen sich mit den Eigenschaften von Kinderbetten und welche Vorgaben sie erfüllen müssen, um auf dem Markt zugelassen zu werden.
Mit zur Sicherheit gehört, dass ein höhenverstellbares Bett mindestens einen Abstand von 30 Zentimetern zwischen Bettboden und Oberkante der Gitter besitzt. So ist gewährleistet, dass das Kind nachts nicht aus dem Bett fallen kann. Auf der niedrigsten Position sollten es hingegen 60 Zentimeter sein.
Ferner sollte der Abstand zwischen den Gitterstäben zwischen 4,5 und 6,5 Zentimeter betragen. Auf diesem Weg lässt sich verhindern, dass das Baby mit seinen Händen oder Füßen zwischen den Gitterstäben hängen bleibt.
Wichtig ist, dass auf derlei Kennzeichnungen nicht nur bei der Wahl des Babybettchens geachtet wird. Gleichwohl gelten sie für Lattenrost und alles, was sich innerhalb des Bettes befindet. Elemente, bei deren Herstellung Textilien zum Einsatz kamen, sollten möglichst mit einem Öko-Tex-Standard 100 ausgezeichnet sein.
Wie lange kann man ein Babybettchen verwenden?
Im Grunde hängt diese Antwort in erster Linie von der Größe des Bettes ab. Ein reguläres Gitterbettchen ist – je nach Größe – für den Gebrauch bis zu einem Lebensalter von etwa zwei Jahren konzipiert.
Anders sieht es bei Babybettchen aus, deren Gitter sich entfernen lassen. Sie wachsen mit und sind somit auch als späteres Kinderbett zu gebrauchen. Eine wirkliche Empfehlung, wann der Umbau stattfinden sollte, gibt es nicht. Doch sollte das Kind bereits selbstständiger sein und die Gefahr minimiert, dass es aus dem Bett fallen könnte.
Mitwachsende Babybetten können prinzipiell so lange verwendet werden, bis das Kind ihnen entwachsen ist. Für eine bessere Orientierung gibt es hier eine Faustregel: Wenn das Kind auf der Matratze liegt, sollten sowohl am Kopf- und Fußende jeweils mindestens zehn Zentimeter Platz gegeben sein. Ist dies nicht mehr der Fall, wird es Zeit für ein größeres Modell.
Ist das Elternbett keine Alternative?
Es ist völlig natürlich, dass die Eltern ihr Kleines immer gerne bei sich haben. Daher ist der Gedanke nicht abwegig, es mit ins Elternbett zu nehmen. Allerdings raten Experten davon ab.
Dabei besteht nicht nur die Gefahr, dass sich nachts jemand auf das Baby legen könnte. Problematisch ist auch, dass das Kleine zwischen seinen Eltern schnell überhitzt. Einem Säugling wird es rasch zu warm und es ist noch nicht in der Lage dazu, seine eigene Körpertemperatur zu regulieren.
Ferner sind die meisten normalen Matratzen für das Kind zu weich. Daher sollte ein Baby stets sein eigenes Bettchen besitzen, in dem es beruhigt schlafen kann. Kissen und Decken im Elternbett stellen für das Baby ebenfalls ein Sicherheitsrisiko dar.
Alternativprodukte
In manchen Fällen ist es sinnvoll, auf Alternativen zurückzugreifen. Doch welche Produkte bieten sich in diesem Fall an?
- Beistellbett: Beistellbetten werden insbesondere während der ersten Lebensmonate eingesetzt. Sie sind so konstruiert, dass sie sich bequem an der Seite des Elternbetts aufstellen lassen. Insgesamt sind sie kleiner als das Gitterbettchen. Während der Nacht ist es dank ihnen sehr viel bequemer, wenn das Kind zum Beispiel gestillt wird. Einige Modelle sind mit einem Schwingmechanismus ausgestattet, sodass man die Kleinen in den Schlaf wiegen kann.
- Babywiege: Babywiegen sind kleiner als ein Gitterbettchen und bieten eine hohe Behaglichkeit während der ersten Lebensmonate. Sie sind mit einem Schaukelmechanismus ausgestattet. Dieser erlaubt es, das Kind zu beruhigen. Es gibt Modelle mit und ohne Rollen. Wenn sie über jene verfügen, lassen sie sich bequem von einem Zimmer ins andere rollen.