Babys brauchen vor allem in den ersten Lebensmonaten eine Menge Nähe und Wärme. Nach neun Monaten absoluter Nähe und Geborgenheit im Mutterleib, müssen sie sich in der kalten Welt erst langsam zurechtfinden. Ein Babynest kann eine gute Möglichkeit sein, dem Kind das Gefühl von Geborgenheit zu geben. Diese Babynestchen sind in verschiedenen Größen und Farben und aus unterschiedlichen Stoffen erhältlich.
Babynest kaufen – worauf es bei der Anschaffung ankommt
In den ersten Wochen und Monaten ihres Lebens verbringen Babys viel Zeit schlafend. Dabei ist es wichtig, dass sie eine angenehme und warme Umgebung haben. Viele Eltern haben die Erfahrung gemacht, dass ihre Kinder in einer engen Umgebung besser zur Ruhe kommen können.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, für das Kind ein solches Gefühl der engen Geborgenheit zu schaffen. Immer beliebter wird dabei die Nutzung eines Babynestchens. Auch Pucksäcke sind beliebt, um das Gefühl der Enge zu erzeugen.
Was ist besser – Babynest oder Pucksack?
Babys zu pucken ist schon lange eine gern gewählte Methode, um vor allem Kindern mit Schlafproblemen beim Einschlafen zu helfen. Eingesetzt werden Pucksäcke oder Puckdecken, um die Arme des Babys zu fixieren.
Die Hüfte muss beim Pucken freibleiben, um Folgeschäden (wie die Hüftdysplasie) zu vermeiden. Durch das Pucken soll für das Baby das Gefühl entstehen, es würde sich noch im Bauch der Mama befinden.
Ein Babynest hat allerdings noch einige weitere Funktionen und ist daher viel mehr als nur eine Pucksack-Alternative. Außerdem wird die Puck-Technik bei Babys in der Regel nur in den ersten Lebensmonaten angewandt.
Mit zunehmender Größe und stärkerem Bewegungsdrang wird das Pucken für viele Kinder unangenehm. Ein Babynest lässt sich nachhaltiger verwenden. Eltern können es auch dann noch einsetzen, wenn das Baby nicht mehr gepuckt werden kann.
Vor- und Nachteile eines Babynestchens
Babynester werden medizinisch gesehen kontrovers diskutiert. Es gibt Studien, die besagen, dass Babynestchen einer von vielen Risikofaktoren für den Plötzlichen Kindstod sei. Dennoch kann es dem Kind ein Gefühl der Sicherheit vermitteln, da es die Enge aus dem Mutterbauch nachstellt.
Ein Babynest lässt sich leicht transportieren und ist schnell einsatzbereit. Weitere Eigenschaften eines Nestchens haben wir hier im Überblick dargestellt.
- Sicherheit für Eltern: Beim Thema Babynest geht es kontrovers zu. Die FDA beispielsweise spricht sich deutlich gegen Babynester aus. Die britische NHS wiederum unterstützt auch unsere eigene Ansicht. Ein Babynest birgt Risiken, kann aber unter Aufsicht verwendet werden. Auf die Vorteile, die ein Babynest mit sich bringen kann (beispielsweise das Gefühl der Enge, welches das Baby an den Mutterleib erinnert), müssen Eltern nicht verzichten. Wichtig dabei ist lediglich, dass Nester nur unter Aufsicht verwendet werden. Gerade in den ersten Lebensmonaten ist das kein Problem, da die Kleinen auch tagsüber viele Stunden schlafen, während die Eltern wach sind.
- Rückenlage: Ein Babynest fördert die Rückenlage und senkt damit das SIDS-Risiko durch die Bauchlage. Es handelt sich bei der Bauchlage zwar um einen großen, aber nicht um den einzigen Risikofaktor (SIDS = „sudden infant death syndrome“ oder auf Deutsch „plötzlicher Kindstod“). Dazu kommt, dass Babys sich in den ersten Lebensmonaten nicht selbstständig drehen können – unabhängig davon, ob sie im Nest liegen oder nicht. Liegen die Kleinen unter Aufsicht im Babynest, ist die Rückenlage aber zumindest ein klarer Vorteil.
- Gefühl von Sicherheit für Babys: In einem gefühlt engen Babynestchen zu schlafen, erinnert die Kleinen an die Zeit im Mutterleib. Es entsteht automatisch ein Gefühl der Sicherheit. Viele Kinder kommen so deutlich leichter in den Schlaf und fühlen sich geborgen.
- Einfache Nutzung auf Reisen: Ein Babynest ist für das Kind schnell eine gewohnte und geschätzte Umgebung. Auch auf Reisen müssen sich die Kleinen nicht erst an eine neue Umgebung gewöhnen. Das Babynest passt sowohl in ein normales Gitterbett als auch in jedes Reisebett.
- Leichter Transport: Das Baby ist eingeschlafen, soll aber sanft von A nach B transportiert werden? Wenn nicht gerade eine Autofahrt dazwischenliegt, ist der Transport im Nestchen die einfachste Möglichkeit. In vielen Fällen kann das Babynest auch in den Kinderwagen gelegt werden. Wenn eine Autofahrt ansteht, muss das Baby natürlich in den Kindersitz wechseln.
- Nutzung im Elternbett: Experten empfehlen oftmals, dass das Baby nicht im Bett der Eltern schlafen sollte. Grundsätzlich besteht dort die Gefahr, dass sich ein Elternteil auf das Kleine rollen könnte. Auch Decken und Kissen können zu einer großen Gefahr werden. Im schlimmsten Fall würde der Nachwuchs ersticken. Wenn das Baby aber im Elternbett in einem Babynest schläft, gibt es zwar eine gewisse Begrenzung, die Gefahr bleibt aber. Trotz des Gefühls einer Begrenzung könnte es sein, dass das Baby versehentlich mit der Eltern-Decke abgedeckt wird. Es ist daher zu riskant, weshalb das Baby unserer Ansicht nach nicht im Elternbett (mit oder ohne Nest) schlafen sollte.
Ab wann ist ein Babynest sinnvoll?
Ein Babynest kann ab dem ersten Tag nach der Geburt zum Einsatz kommen. Natürlich muss die Größe des Babynestchens entsprechend zur Kindsgröße passen. Es gibt Babynester mit verschiedenen Maßen, um sich an jede Altersklasse anzupassen. Viele Hersteller versehen ihre Produkte dabei mit einer Altersempfehlung.
Je nach Herstellerangabe wird ein Babynest teilweise für das erste Jahr oder für bis zu 1,5 Jahren empfohlen.
Ist ein Babynest im Bettchen gefährlich?
Anhand des aktuellen wissenschaftlichen Standes kann eine Aussage gemacht werden, was für Babys empfehlenswert ist. Empfohlen wird Folgendes:
- Das Baby sollte im eigenen Bett schlafen, wobei dies nicht zwangsläufig ein Gitterbett sein muss.
- Das Kleine benötigt an die Jahreszeit angepasste Kleidung.
- Es sollte in einem passgenauen Schlafsack schlafen.
- Kissen und Decken im Babybett sind tabu.
- Auch auf Dekorationsartikel sollten Eltern verzichten. Dazu zählen Bettumrandungen, Betthimmel, Nestchen, Spielzeug und Kuscheltiere.
Nach Ansicht der aktuellen Empfehlungen wird ein Babynest zum Schlafen demnach nicht empfohlen. Bei der Verwendung eines Babynestchens drohen ein Hitzestau sowie die Gefahr des Erstickens. Das Kind könnte sich den Stoff ins Gesicht drücken und alleine nicht mehr herauskommen. Auch eine CO2-Rückatmung ist ein Risikofaktor für die Kleinen.
Babynester können allerdings unter Aufsicht verwendet werden. Gleichzeitig müssen Eltern eine gute Luft- und Sauerstoffzirkulation im Bettchen und im Zimmer sicherstellen.
Worauf kommt es beim Kauf an?
Bei der Anschaffung eines Babynestes sollten Eltern auf die nachfolgenden Eigenschaften setzen.
- Stoffe: Die verwendeten Stoffe für ein Babynest sollten stets atmungsaktiv und luftdurchlässig sein. So kann das Baby auch dann noch atmen, wenn es den Kopf wirklich einmal an eine der Seiten ankuscheln sollte.
- Matratze: Das Babynest sollte über eine hochwertige Schaumstoffmatratze verfügen. Das ist gut für den noch jungen Rücken des Kindes. Außerdem sind hochwertige Schaumstoffmatratzen meist klimaaktiv und unterstützen die Luftzirkulation.
- Füllungen: Bei den Seiten des Babynestchens kommen ebenfalls oft Füllungen zum Einsatz. Auch hier bietet sich Schaumstoff an.
- Zertifizierte Produkte: Der Zertifikat „Öko-Tex Standard 100 – Produktklasse 1“ ist eines der Zertifikate, auf die man beim Kauf von Textilien für Kinder unbedingt achten sollte. Alternativen sind „Öko-Tex Standard 100+“, „Toxproof“ oder das Qualitätszeichen „Naturtextil“. Beim Kauf eines Babynestchens sind Zertifikate und Siegel ebenfalls ein Hinweis auf eine gute Qualität. Zu beachten ist aber, der Name „Öko“ nichts mit „Bio“ zu tun hat. Wer Bio-Produkte kaufen möchte, muss (unabhängig von einem eventuellen Öko-Tex-Zertifikat) auch auf zusätzliche Bezeichnungen achten. Hersteller geben beispielsweise an, dass das Material aus Bio-Baumwolle besteht.
Eignet sich ein Babynest auch für Zwillinge?
Vor allem Zwillinge waren es in den ersten Monaten ihres jungen Lebens gewohnt, im Körper der Mutter zusammen zu sein. Deshalb wird oft beobachtet, dass sie auch nach der Geburt die Nähe zueinander suchen.
Diese Nähe kann im Fall einer Erkrankung in Einzelfällen sogar zur Stärkung der körpereigenen Abwehr und der körperlichen Konstitution des erkrankten Kindes führen. Gleichzeitig erhöht sich aber bei Infektions- und Kinderkrankheiten auch die Ansteckungsgefahr für den (noch) gesunden Zwilling.
Wie oft sollte ein Babynestchen gewaschen werden?
Die meisten Babys schlafen jede Nacht in ihrem Nestchen. Daher ist es auch wichtig, das Babynest regelmäßig zu waschen. Bei guten Produkten lässt sich der Stoff abziehen und bei 30 Grad waschen. Produkte ohne eine besondere Beschichtung sind teilweise sogar bis zu 60 Grad waschbar.
Ein solcher Waschgang sollte etwa einmal in der Woche vorgenommen werden. Hat das Kind in der Nacht gespuckt, ist auch zwischendurch eine Wäsche notwendig. Das sorgt für eine hygienische Schlafumgebung für die Kleinen.
Eltern sollten beim Waschen darauf achten, dass sie eine Sensitive-Waschmittel verwenden. Dieses schont die Haut der Kleinen, wobei Bio-Waschmittel noch schonender ist. Auf Weichspüler kann komplett verzichtet werden, sowohl bei textilem Zubehör als auch bei der Babykleidung selbst.
Übrigens: Wer bei der Auswahl auf ein trocknergeeignetes Produkt setzt, kann auch im Winter das Nestchen nach dem Waschen schnell wieder nutzen. Andernfalls kann es Sinn machen, ein zweites Babynest zum Wechseln zu haben.