Mullwindeln – Vielseitiger Begleiter im Babyalltag

Aktualisiert am: 11.05.2023

Mullwindeln gehören zu den Utensilien, von denen man eigentlich nie genug haben kann. Sie lassen sich auf so vielseitige Art und Weise verwenden, dass sie in der Erstausstattung nicht fehlen sollten.

Mullwindeln kaufen – Warum sind sie unverzichtbar?

Mullwindeln gehören bei jedem Baby zur Erstausstattung. Nicht nur dann, wenn Eltern in Erwägung ziehen, ihr Kind damit zu wickeln. Sie sind ebenso gut für andere Zwecke einsetzbar. Mit dazu gehören (neben dem bereits erwähnten Wickeln):

  • Sie dienen als Spucktücher.
  • Sie sind eine Alternative zum Pucktuch. Viele Babys werden liebend gerne in eine Mullwindel gewickelt, weil sie darin nicht schwitzen. Gleichzeitig haben sie das Gefühl der Enge im Mutterleib.
  • Unterwegs sind sie ein ideales Lätzchen.
  • Als Kuscheltuch unterwegs.
  • Sie sind eine Stillunterlage, um Flecken zu vermeiden.
  • Im Kinderwagen oder Babybett zum Unterlegen.
  • Sie bieten auf dem Himmel der Babyschale unterwegs einen guten Schutz vor Wind oder Sonneneinstrahlung.
  • Mit ihnen lässt sich Speichel sehr gut abwischen.

Wie man sieht, sind Mulltücher ein unverzichtbarer Teil der Grundausstattung, der in vielen Situationen die Dinge einfacher macht. Daher sollte man immer einige Exemplare zur Hand haben.

Welche Vorteile bringen Mullwindeln mit?

Möchte man Mullwindeln zum Wickeln benutzen, fragt man sich zunächst, welche Vorteile dies eigentlich mit sich bringt. Denn eigentlich sieht man als Erstes die Arbeit, die damit verbunden ist, ganz besonders in Bezug auf die Reinigung. Doch Mullwindeln weisen ein paar deutliche Vorteile auf, die man nicht außer Acht lassen sollte.

  • Viele Babys haben weniger Hautprobleme: Windeldermatitis kann während der ersten Monate und auch später noch ein großes Problem sein. Dadurch, dass Mullwindeln häufiger gewechselt werden und insgesamt hautfreundlicher sind, verursachen sie bei einigen Babys weniger Hautprobleme als Einwegwindeln.
  • Die Babys schwitzen weniger: Mulltücher bestehen für gewöhnlich aus 100 Prozent Baumwolle. Diese ist sehr temperaturausgleichend und damit besonders im Sommer nützlich. In ihrem Inneren wird es hingegen nicht so schnell warm und schwitzig. Gerade bei Jungen kann dies von Vorteil sein.
  • Sie besitzen eine höhere Atmungsaktivität: In fast nahezu jeder Wegwerfwindel ist eine Schicht aus Kunststoff bzw. Folie eingearbeitet. Mullwindeln dagegen bestehen ausschließlich aus Stoff und sorgen damit für eine bessere Luftzirkulation.
  • Die Kinder sind schneller trocken: Beobachtungen einiger Eltern zeigen, dass Kinder, die mit Mullwindeln gewickelt werden, schneller sauber werden. Während Einwegwindeln Flüssigkeit von der Haut wegleiten und so für ein trockenes Hautgefühl sorgen, spüren Babys die feuchte Mullwindel sofort nach dem Urinieren auf der Haut. Befürworter der Methode setzen darauf, dass dem Baby die feuchte Windel so sehr bewusst ist, dass es früher aufs Töpfchen oder auf die Toilette gehen möchte. Dass Stoffwindeln tatsächlich für das schnellere Trockenwerden sorgen, ist jedoch nicht belegt.
  • Die Verwendung von Mullwindeln trägt zur gesunden Hüftentwicklung bei: Durch die Wickeltechnik kann sich die Hüfte besser entwickeln. Zwischen den Beinchen entsteht ein breiter Windelsteg, der die sogenannte Anhock-Spreiz-Haltung fördert. Problemen wie einer Hüftdysplasie wird somit effektiv vorgebeugt.
  • Mullwindeln sind nachhaltiger: Sie werden nicht weggeworfen, sondern ausgewaschen und wiederverwendet.
  • Es gibt sie in den unterschiedlichsten Designs und Mustern: Dementsprechend kommt viel Farbe und Abwechslung ins Spiel.

Anhand dieser Liste lässt sich leicht erkennen, dass Mullwindeln für das Baby durchaus eine lohnenswerte Anschaffung sind. Denn gerade beim Wickeln verursachen sie nicht nur weniger Müll als konventionelle Wegwerfwindeln. Sie sind auch auf lange Sicht günstiger.

Mit Mullwindeln wickeln – Was ist hierfür notwendig?

Um ein Kind mit Mulltüchern zu wickeln, gibt es vielerlei Techniken, nach denen man sich richten kann. Für gewöhnlich reicht allerdings ein Mulltuch alleine nicht aus. Zusätzlich wird noch weiteres Zubehör benötigt.

Mit dazu gehört zum Beispiel das Windelvlies. Es wird meist als erste Schicht in die Windel gelegt und fängt den groben Schmutz auf. Besonders beim großen Geschäft erspart es eine Menge Arbeit. Denn das Windelvlies lässt sich idealerweise nach dem Gebrauch direkt entsorgen.

Eine weitere Komponente ist eine Überhose. Sie hält die Feuchtigkeit dort, wo sie ist und sorgt dafür, dass sie nicht durch den Stoff gelangt. Eine Windelhose ist demnach wasserdicht und kann aus unterschiedlichsten Materialien gefertigt sein.

Das Mulltuch selbst wird zwischen Windelvlies und Überhose eingesetzt. Dort saugt es die Feuchtigkeit auf, die durch das Windelvlies tritt.

Generell lässt sich sagen: Es lohnt sich eigentlich immer, es wenigstens einmal auszuprobieren, das Kind mit Mullwindeln zu wickeln. Schon beim Neugeborenen kann man die Tücher dazu einsetzen und in mehreren Lagen wickeln. Wenn alles gut funktioniert, kann man noch immer das nötige Zubehör erwerben und sein Kind somit komplett ausstatten.

Es gibt übrigens viele Eltern, die ihr Kind vor allem dann mit Mullwindeln wickeln, wenn sie zu Hause sind. Unterwegs weichen sie dann auf eine konventionelle Einwegwindel aus, weil diese sich einfach unkomplizierter handhaben lässt.

Wichtige Eigenschaften von Mullwindeln

Selbstverständlich gibt es noch andere Aspekte, auf die man beim Kauf von Mulltüchern achten sollte. Dazu gehört:

  • Material: Für gewöhnlich bestehen Mullwindeln aus 100 Prozent Baumwolle. Einfache Mullwindeln sind relativ dünn gewebt und nicht vollkommen blickdicht.
  • Saugfähigkeit: Mulltücher sind in unterschiedlichen Dicken erhältlich. Je dicker, desto saugfähiger sind sie. Einen besonders guten Eindruck machen hierbei doppelt gewebte Mullwindeln.
  • Größe: Bei der Größe kommt es letzten Endes auf den Verwendungszweck an. Es gibt Mulltücher in den unterschiedlichsten Größen. Kleinere Tücher sind vor allem als Spucktücher verwendbar. Möchte man die Mullwindel hingegen als Pucktuch oder Stoffwindel benutzen, sollte man zu größeren Ausführungen greifen. Ein typisches Maß für eine Mullwindel beträgt 80 Zentimeter in der Breite und 80 Zentimeter in der Länge.
  • Zertifizierung: Idealerweise sind Mullwindeln mit dem Öko-Tex Standard 100 ausgezeichnet. Dieser belegt, dass keinerlei Schadstoffe im Stoff enthalten sind.

Wie viele Mullwindeln braucht man?

Diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten. Denn die Antwort hängt davon ab, für welche Zwecke man sie im Alltag mit dem Baby einsetzt.

Nutzen Eltern sie nicht zum Wickeln, ist es zu empfehlen, pro Tag etwa zwei Stück einzuplanen. Werden sie stattdessen zum Wickeln eingesetzt, hängt es davon ab, wie oft man bei dem Kleinen die Windeln wechselt. Experten empfehlen, für den Einstieg etwa 20 bis 25 Stück anzuschaffen.

Ein großer Vorteil von Mullwindeln besteht darin, dass es sie in Großpackungen zu kaufen gibt. Dazu werden sie zu einem relativ günstigen Preis angeboten.

Reinigung von Mullwindeln

Mulltücher kommen, ganz gleich wofür man sie verwendet, mit vielen organischen Substanzen in Berührung. Einige davon besitzen einen besonders hohen Anteil an Keimen und Bakterien, mit denen das Baby möglichst nicht in Berührung kommen sollte. Dementsprechend ist es wichtig, Mulltücher hygienisch zu reinigen.

Keime und Bakterien werden bei Waschtemperaturen ab etwa 60 Grad Celsius eliminiert. Da die meisten Mulltücher aus 100 Prozent Baumwolle bestehen, nehmen viele Eltern an, dass man sie problemlos bei 90 Grad Celsius in der Waschmaschine waschen kann.

Es ist jedoch empfehlenswert, sich an die Waschempfehlung des Herstellers zu halten. Diese ist normalerweise am Mulltuch selbst, in Form eines kleinen Zettels, festgenäht. Gerade bei farbigen oder gemusterten Mullwindeln ist eine 90-Grad-Wäsche nicht immer empfehlenswert, da die Farben verblassen könnten.

Weiße Mulltücher hingegen kann man in der Regel bei 90 Grad Celsius in die Waschmaschine geben und sogar später in den Trockner geben.

Alternativprodukte

In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, auf den Einsatz von Mulltüchern zu verzichten und zu einer Alternative zu greifen. Dementsprechend möchten wir hier ein paar Alternativen zur Mullwindel vorstellen, die sich hierfür anbieten.

  • Prefolds zum Wickeln: Bei den sogenannten Prefolds handelt es sich um Saugeinlagen, die als Alternative zum Windelvlies eingesetzt werden. Für gewöhnlich sind es quadratisch geformte Tücher, die nach einer bestimmten Manier gefaltet und in eine Stoffwindel gelegt werden. Vor dem Waschen werden Prefolds hingegen wieder entfaltet. Dadurch werden sie meist sauberer als das aus mehreren Lagen zusammengenähte Windelvlies. Sie sind ohne Probleme wiederverwendbar.
  • Küchenhandtuch als Spucktuch: Küchenhandtücher sind als Alternative zum Spucktuch ideal. Häufig sind sie jedoch nicht so weich und anschmiegsam wie eine Mullwindel. Ein großer Vorteil von Küchenhandtüchern besteht darin, dass man sie relativ schnell zur Hand hat und sie zudem meist aus Baumwolle gefertigt sind. Zum Wickeln sind Küchenhandtücher jedoch eher nicht geeignet.
  • Moltontuch als Spucktuch, Wickelunterlage und Sichtschutz beim Stillen: Moltontücher sind dicker als Mullwindeln und kommen hauptsächlich in anderen Bereichen im Einsatz. Sie können zum Beispiel problemlos als Pucktuch verwendet werden oder auch als Wickelunterlage. Sie besitzen eine aufgeraute Oberfläche und sind sehr weich. Allerdings sind sie deutlich dicker schwerer und somit zum Beispiel als Sichtschutz für die Babyschale ungeeignet. Durch die Verarbeitung von 100 Prozent Baumwolle sind sie ebenfalls bei 90 Grad in der Waschmaschine waschbar.