Babyschlaf von A bis ZZZZ

Aktualisiert am: 30.11.2020

Hach, Schlaf. Eine schöne Sache. Und eine, die werdenden Mamas und Papas in den nächsten Monaten schmerzlich fehlen wird. Ironischerweise aber nicht, weil dein frischgebackenes Familienmitglied zu wenig schläft. Ganz im Gegenteil: Neugeborene verschlummern rund zwei Drittel jeden Tages! Leider sind das aber nicht zwei Drittel am Stück, sondern eher 40 – 50 Minuten. Das Wort „durchschnittlich“ ist in diesem Text übrigens ganz besonders wichtig. Denn dein Baby schläft garantiert ein wenig anders als das von der Schwester oder der besten Freundin – und das ist auch völlig in Ordnung so.

Hauptsache, es schläft! Schlaf ist nämlich essenziell für eine gesunde Entwicklung – und ganz besonders für das Gehirn von Neugeborenen. Das entwickelt sich vor allem in den Schlafphasen weiter. Synapsen (die Informationsleitungen zwischen den Neuronen) bilden sich, Erinnerungen werden abgespeichert, und noch viel mehr. Während des ersten Lebensjahres verdoppelt sich die Größe des Babyhirns im süß duftenden Köpfchen!

Weck deine kleine Schlafmütze deshalb niemals auf, wenn er oder sie schlummert. Auch wenn die Kleinen noch so friedlich und entspannt aussehen: Drinnen wird gerade auf Hochtouren gearbeitet!

Schlafmangel im Babyalter kann langfristige und schwerwiegende Folgen haben: Schwierigkeiten beim Lesen, in Mathe und beim Raumverständnis zum Beispiel, aber auch Gewichtsprobleme.

Ebenso unmittelbare wie unangenehme Folgen hat der Schlafmangel auch. Müde Babys sind schlecht gelaunt, quengeln viel, essen zu wenig oder zu viel und sind außerdem krankheitsanfälliger!

So, nun haben wir genug negativen Wind verbreitet! Sehen wir uns doch lieber an, wie du den neuen Familienzuwachs ganz easy ins Land der Träume schickst – und wie du dafür sorgst, dass er oder sie dabei glücklich und gut geschützt ist!

Wie viel Schlaf braucht mein Baby?

Im Mutterleib schlummern Babys stattliche 95 % der Zeit! Wenn sie auf unserer Welt sind, geht die Viel-Schlaferei erst mal fröhlich weiter. Kleine Menschenkinder haben aber einen anderen Schlafzyklus und andere Schlafphasen als Erwachsene: Sie sind physisch nicht in der Lage, lange am Stück durchzuschlafen. Und sie verbringen weniger Zeit im traumschweren REM (Rapid Eye Movement) Schlaf als Mamas und Papas. Ein Verständnis für Tag und Nacht gibt es ebenfalls noch nicht.

Tipp: Beobachte, ob du stattdessen ein Ess-Schlaf-Muster erkennen kannst. Und dann passt du deinen Tagesablauf auf dieses an. Frischgebackene Eltern müssen jede Schlafmöglichkeit strategisch planen und voll ausschlafen. Ähhh, ausNUTZEN!

Je älter ein Baby wird, desto weniger Schlaf braucht es. Dafür dauern die einzelnen Schlafphasen aber länger an! Die Kleinsten schlummern meist nicht mehr als 1-2 Stunden am Stück. Schon ab 3 Monaten wird aber häufig 6 bis 8 Stunden durchgeschlafen!

Du willst es genauer wissen? Hier sind ein paar konkrete Zahlen zur Schlafdauer:

Neugeborene: schlafen rund 16 Stunden; davon durchschnittlich die Hälfte tagsüber und die Hälfte nachts. Sie wachen so häufig auf, weil sie hungrig sind. In einem kleinen Babymagen hat schließlich nicht viel Nahrung Platz!

Ab 3 Monaten: brauchen Babys 15 Stunden Schlaf, davon 9-10 Stunden nachts und 4-5 Stunden tagsüber

6-12 Monate: Manche Babys schlafen in diesem Alter nachts bis zu 12 Stunden durch. Ab 6 Monaten müssen sie in der Nacht auch nicht mehr unbedingt gefüttert werden. Dafür kann das Zahnen den Schlaf stören. Viele Knirpse haben jetzt auch nächtliche Trennungsangst.

Ab 12 Monaten: 12-15 Stunden, davon die meiste Zeit nachts

Zwei Jahre: 11 bis 12 Stunden nachts und 1 bis 2 Nickerchen tagsüber

Drei-bis Vierjährige: 11 bis 12 Stunden nachts

Wichtig! Ich habe es oben schon gesagt, aber ich sage es noch einmal: Jedes Baby ist anders. Manche schlafen mehrere Stunden am Stück, andere nicken nach jeder Strampelsession für ein Viertelstündchen ein. Manche sind „gute“ Schläfer, andere haben „angelernte“ Schlafprobleme. Und wieder andere gehen durch ganz unterschiedliche Phasen. Fast alles ist normal. Aber natürlich solltet ihr unbedingt zum Kinderarzt, wenn du befürchtest, dass Schlafstörungen von gesundheitlichen Problemen ausgelöst werden.

Die richtige Schlafumgebung

So, wir wissen, wie wichtig schlafen ist. Und wo passiert dieser wichtige Schlaf am besten?

Hier ist das ABC des guten Babyschlafs: Babys sollten immer Alleine in ihrem Bettchen Campieren!

„Allein“ aber bitte nur auf das Bettchen beziehen: In den ersten sechs Monaten muss dein frischgebackenes Menschenkind immer in dem Zimmer schlummern, wo ihr euch gerade befindet. Tagsüber ebenso wie nachts!

Das Zimmer zu teilen, kann die Gefahr des plötzlichen Kindstodes um 50 % reduzieren! Du kannst deinen Spatz außerdem besser beobachten und siehst gleich, wann er oder sie hungrig ist oder getröstet werden will. Nachts nimmst du Babysignale ebenfalls schneller wahr. Deshalb kannst du besser reagieren, weil du dich nicht erst im Dunkeln in einen anderen Raum tasten musst.

Das (ganz kleine) Baby will außerdem immer an einem Ort schlafen, der ganz eindeutig für den Babyschlaf gemacht ist. Das sind:

  • Babybett
  • Beistellbett
  • Babywiege
  • Stubenwagen

Aber nicht:

  • Couch
  • Lehnstuhl
  • Elternbett (dazu kommen wir noch im Detail!)
  • Babyschaukel
  • Puppenwagen der großen Schwester

Weil Babys in der ersten Zeit recht chaotisch zu jeder Tages- und Nachtzeit schlafen und aufwachen, musst du deinem Zwerg das Konzept von Tag und Nacht erst zeigen. Tagsüber kann es darum ruhig etwas lauter sein im Haus, selbst wenn das Baby schläft (Betonung auf „etwas“. Die Bandprobe muss warten!). Was du außerdem tun kannst, um eine Tag-Nacht-Routine einzuführen:

Tagsüber

  • Vorhänge aufziehen und Licht ins Zimmer lassen
  • Spiele spielen, wenn das Baby wach ist
  • Alltags-Geräuschkulisse (Kochgeräusche, Gespräche, Aufräumen, Fernseher, …) zulassen

Nachts

  • Lichter dimmen
  • leise sein
  • das Baby nicht füttern oder wickeln, außer, wenn es wirklich nötig ist
  • Baby dabei nicht zu sehr stimulieren oder spielen (auch Augenkontakt eher vermeiden)

Wasserbett, Boxspringbett, Babybett?

Nein, nein, ja vielleicht! In welches Schlafmöbel ihr den kleinen Prinzen oder das Dornröschen legt, hängt von euren persönlichen Vorlieben ebenso ab wie von den räumlichen Gegebenheiten zu Hause.

Soll mein Baby im Elternbett schlafen?

Grundsätzlich ist es für Neugeborene und Babys bis zu 6 Monate nicht empfehlenswert, im Elternbett zu schlafen. Hier lauern nämlich einige Gefahren:

Die Kleinen könnten zwischen Wand oder Möbelstück und Elternkörper eingezwängt werden, sich in losem Bettzeug verheddern oder ein Kissen aufs Gesicht bekommen und ersticken.

Versuch deshalb der Sicherheit zuliebe, das Baby nur in dein Bett zu lassen, um es zu füttern oder zu trösten. Sobald dich und das Kleine der Schlaf zu übermannen droht, legst du dein Baby zurück in sein eigenes, sicheres Umfeld.

Experten raten ganz besonders davon ab, Babys ins Elternbett zu lassen, wenn sie

  • jünger sind als 4 Monate
  • es sich um eine Frühgeburt handelt
  • Mama oder Papa Raucher sind (auch wenn ihr nicht im Bett raucht)
  • du Schlaftabletten genommen oder Alkohol getrunken hast (weil du dann schwerer aufwachst und es vielleicht nicht hörst oder fühlst, wenn dein Baby in Gefahr ist)
  • die Oberfläche sehr weich ist (Wasserbett, alte Matratze)
  • loses Bettzeug im Bett ist

Beziehung aufbauen durch gemeinsames Schlafen

Trotzdem müssen wir eines bedenken: All diese Gefahren entstehen nicht durch das gemeinsame Schlummern von Eltern und Baby selbst, sondern durch die Umgebung. Und Studien haben gezeigt, dass das Zusammen-Schlafen viele positive Auswirkungen auf die Beziehung von Mutter und Baby hat: Mütter, die mit ihrem kleinen Nachwuchs im Bett schlafen, spüren rascher, wenn es dem Baby schlecht geht. Sie wachen leichter auf, wenn es jammert. Es gibt sogar Studien, die zeigen, dass sich Babys an den Schlafrhythmus ihrer Mamas anpassen – wenn diese ganz in der Nähe schlafen. Die Kleinen lernen so schneller, länger durchzuschlafen, als wenn sie sich in ihrem eigenen Zimmer befinden würden. Und die Mama weiß instinktiv, wo und wie ihr Baby schläft, selbst wenn sie selbst im Tiefschlaf ist. Bett-teilende Mütter stillen durchschnittlich außerdem länger. Auch das ist sehr gesund für das Baby und stärkt die Mutter-Kind-Bindung noch weiter.

Fassen wir also zusammen: Durch Schlafen in physischer Nähe mit dem kleinen Knirps bekommen Mütter mehr Schlaf ab und bauen eine engere Beziehung zu ihren Babys auf. Eigentlich ist das auch logisch: Quer durch die Menschheitsgeschichte waren Mamas und Babys traditionell ständig in enger Verbindung miteinander. Ein Säugling sucht instinktiv nach dieser Verbindung, wenn er oder sie auf die Welt kommt – und vermisst sie schmerzlich, wenn das Babybett alleinsteht. Aber wie schaffen wir Nähe, wenn das Elternbett tabu ist?

Beistellbett

So! Das ist die perfekte Lösung für das Gemeinsam-schlafen-Dilemma: Ein Beistellbett! Es wird direkt ans Elternbett geklemmt und ist zur Bettseite hin offen. Die anderen Seiten sind von Gitterstäben umgeben. Im Beistellbett ist das Baby immer ganz nah bei dir. Du kannst nachts bequem stillen oder dein Baby berühren, wenn es kurz quengelt. Trotzdem hat es seinen eigenen kleinen Schutzraum – fast wie damals im Babybauch! Achtung: Erst prüfen, ob das Modell mit dem eigenen Bett kompatibel ist. Auch manche Babybetten lassen sich mit etwas Geschick zum Beistellbett umbauen.

Babybett

Hat den Vorteil, dass es von allen Schlafmöbeln am längsten verwendet werden kann – bis zum vierten Lebensjahr! Der Lattenrost sollte höhenverstellbar sein. Bei kleinen Babys wird er hochgefahren, damit du dich nicht so tief bücken musst. Und bei größeren Kletterern abgesenkt, damit sie nicht rausfallen. Wenn einzelne Gitterstäbe entfernt werden können, kann der oder die Kleine irgendwann sogar selbstständig aus dem Bett raus! Allerdings ist das Babybett recht groß und passt nicht in jedes Elternschlafzimmer.

Wiege oder Stubenwagen

Sehen wunderbar nostalgisch-schön aus. Und das Baby fühlt sich darin herrlich geborgen. Wenn es jammert, könnt ihr einfach kurz schaukeln oder eine Runde fahren. Den Stubenwagen kannst du außerdem mit dir von Zimmer zu Zimmer schieben. Leider wachsen die Kleinen schnell über die begrenzte Liegefläche in Wiege und Stubenwagen hinaus. Mit rund 6 Monaten sind sie meist zu groß dafür. Und sobald der Hemdmatz anfängt, sich hochzuziehen, bieten beide ohnehin nicht mehr ausreichend Schutz.

Was soll ich für ein sicheres Babybettchen beachten?

Wo wir schon beim Thema Bettchen sind: Viele Mamas und Papas überlegen vielleicht, ob es nicht ein Second-Hand-Bett sein darf. Das ist schließlich nachhaltig und außerdem günstiger. Beim Kauf musst du aber extra-vorsichtig sein: Entscheide dich nur für ein Modell von einem bekannten Anbieter mit Qualitätssiegel (DIN-Zeichen, TÜF-Plakette, GS-Zertifikat). Wenn möglich, lass dir die Rechnung und das Kaufdatum zeigen. Und prüfe ganz genau, ob das Bettchen stabil und unbeschädigt ist und ob sämtliche Schrauben und Muttern vorhanden sind. Splitter und abblätternder Lack sind gefährlich, ebenso Farbe, die sich löst, wenn sie feucht wird (z. B. bei älteren Modellen).

Was aber unbedingt neu und bakterienfrei sein sollte: die Matratze. Die ist idealerweise eher fest, damit das Baby nicht einsinken kann. Sie muss genau ins Bettgestell passen. Zwischen Matratze und Rahmen dürfen nicht mehr als 2,5 Zentimeter Platz sein, damit keine Ärmchen oder Beinchen eingeklemmt werden können. Diese 2,5 Zentimeter gelten übrigens auch bei Beistellbettchen, die ans Elternbett gestellt werden.

Die Gitterstäbe sind wichtig, weil sie eine gute Luftzirkulation ermöglichen und gleichzeitig dafür sorgen, dass das Baby nicht rausfallen kann. Der perfekte Abstand beträgt zwischen 4,5 Zentimeter und 6,5 Zentimeter. So kann das Baby weder sein Köpfchen noch die Arme einklemmen. Achte auch hier auf das Prüfsiegel (DIN- oder TÜV-Zeichen, GS-Siegel).

Und natürlich muss das Bett aus schadstofffreiem Material bestehen. Schadstoffe sind für kleine Menschenkinder nämlich besonders verheerend, weil die einen schnelleren Atemrhythmus haben, deshalb mehr davon einatmen und außerdem nicht so gut entgiften können wie Erwachsene. Ein Bettchen aus Massivholz ist am besten. Prüfsiegel https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/umwelt-haushalt/umweltschutz-fuer-kinder/wie-sie-schadstoffe-im-kinderzimmer-vermeiden-7898 für schadstoffarme Möbel sind zum Beispiel DGM Emissionslabel Klasse A, der Blaue Engel oder ÖkoControl.

Schreckgespenst plötzlicher Kindstod

Mit einigen Maßnahmen kannst du das Risiko dieser Tragödie senken:

  • Halte dein Baby gesund
  • Dazu gehört auch, dass du nach Möglichkeit mindestens 6 Monate lang stillst (Muttermilch immunisiert ebenfalls)
  • Leg das Baby zum Schlafen immer auf den Rücken (nach einer britischen Aufklärungskampagne dazu gingen Fälle des Plötzlichen Kindstodes um 50 % zurück)
  • Feste Matratze mit straff gespanntem Leintuch, die genau ins Bettgestell passt
  • Teil das Zimmer statt dem Bett mit dem Baby
  • Zieh dein Baby nicht zu warm an und bedecke niemals Kopf oder Gesicht
  • Entferne sämtliche losen Materialien aus dem Babybett, in denen sich kleine Körper verheddern könnten

Was soll ich beachten, wenn ich mein Baby schlafen lege?

Augen reiben, gähnen, wegschauen oder jammern sind allesamt Zeichen dafür, dass es Zeit für ein Nickerchen ist. Ganz kleine Babys nicken oft kurz beim Stillen ein. Füttere weiter, bis dein Baby fertig oder ganz eingeschlafen ist. Dann legst du es vorsichtig in sein oder ihr Bettchen.

Zieh den oder die Kleinen nicht zu warm an: zu viel Kleidung, dicke Decken, ein besonders warmer Raum – alles Risikopotenziale. Auch das Häubchen vom Spaziergang muss vor dem Schlafengehen ab! Babys können ihre Körpertemperatur nämlich noch nicht gut regulieren und überhitzen deshalb leicht. Die perfekte Raumtemperatur liegt bei 18 – 20 Grad.

Leg den kleinen Spatz nicht direkt nach dem Füttern hin. Babys lernen sonst, essen und schlafen zu verbinden. Und verlangen instinktiv auch nachts nach Nahrung, wenn sie aufwachten. Und – so schwer es fällt – lass das Baby nicht immer in deinen Armen einschlafen. (Manchmal ist in Ordnung). Sonst wird auch das zur Schlaf-Bedingung.

Ab einem Alter von 3 Monaten kannst du mit einer einfachen, beruhigenden Schlafroutine beginnen. Die beugt späteren Schlafproblemen vor. Und gibt euch Zeit, euch richtig gut kennenzulernen. Lach mal!

Die Routine kann beinhalten:

  • Ein Bad
  • Wickeln und saubere Kleidung anziehen
  • Bewusst ins Bettchen legen
  • Gute-Nacht-Geschichte vorlesen
  • Lichter dimmen
  • Gute-Nacht-Kuscheln
  • Leise Musik von Spieluhr, Mobile oder – warum nicht – einer Babyplaylist auf Spotify!

Behaltet diese Routine auch bei, wenn die Kleinen größer werden!

Tipp: Kleine Routine-Elemente können auch schon ganz jungen Sprösslingen beim Einschlafen helfen. Nicht alle Babys schlummern problemlos von selbst ein!

Und wieder ein paar Sicherheitsregeln

  • Leg das Baby zum Einschlafen immer auf den Rücken, nie auf die Seite oder den Bauch (bei einem so wichtigen Punkt darf ich mich ruhig wiederholen)! Dafür darf es am Bauch liegen, wenn es wach ist. Wenn sich der oder die Kleine im Schlaf selbst herumrollt, ist das in Ordnung. Bei unruhigen Schläfern musst du allerdings extragut aufpassen, dass die Babybett-Umgebung sicher ist.
  • Gegenstände im Babybett sind tabu: Decke, Schlafwindel und ja, auch Plüschbär Pauli stellen allesamt Sicherheitsrisiken dar (sorry, Pauli!)
  • Es dürfen auch keine Fensterschnüre, Kabel oder Bänder (z. B. von Kleidung) in der Nähe des Bettes hängen!
  • Und statt der Kuscheldecke kleidest du dein Baby einfach in Schlafkleidung oder einen Babyschlafsack.

Probleme beim Ein- und Durchschlafen?

Gleich am Anfang eine Erinnerung: Kleine Babys sind wie Katzen! Sie halten über den Tag verteilt viele kurze Nickerchen. Realistisch betrachtet schlafen sie in den ersten drei Monaten aber kaum mehr als 4-5 Stunden am Stück. „Durchschlafen“ ist in den ersten Monaten also eher relativ zu sehen … Und: Babys, kleine und große Menschen wachen durchschnittlich 4-5 Mal pro Nacht auf. Das ist normal. Geübte Schläfer nicken nach dem Aufwachen sofort wieder ein – das ist es, was du auch deinem Knirps beibringen willst!

Fang möglichst früh an, gesunde Schlafgewohnheiten auszuführen. (Auch, wenn die nicht immer die lustigste Option sind.) Später hilft das dem Kleinkind dabei, sicher und selbstständig einzuschlafen!

Babys sind Routinefreunde

Was für gesunden Schlaf für uns Große gilt, gilt grundsätzlich auch für die Kleinen: Achte darauf, dass du dein Baby immer zur selben Zeit schlafen legst und aufweckst. Vor dem Schlafengehen ist Entspannung statt Spielen und Toben angesagt. Blaulicht von elektronischen Bildschirmen hat eigentlich sowieso nichts vor Babyaugen verloren – aber ganz besonders nicht vor der Schlafenszeit. Ein beständiges Schlafumfeld ist ebenfalls wichtig. Du würdest schließlich auch nicht jede Nacht in einem anderen Zimmer schlafen wollen, oder?

Je mehr du dein Baby außerdem in deinen Tages- und Nachtrhythmus einbeziehst, desto besser kann es seine innere Uhr stellen. Dann ist es abends müde und ist morgens frisch und munter.

So, und jetzt konkret: Welche Ursachen für Schlafprobleme gibt es, und was kann ich dagegen tun?

Hunger, Wachstumsschübe, Zahnen oder Krankheiten sind eindeutig identifizierbare Ursachen. Aber auch vermeintliche Kleinigkeiten können am Durchschlafen hindern – selbst bei Babys, die eigentlich schon brav geschlafen haben. Dann heißt es Detektiv spielen, bis du den Schlaf-Stopp gefunden hast.

Achte zum Beispiel auf:

  • Lärmquellen
  • Intensive Gerüche, die die Babynase reizen
  • Zu heiß oder zu kalt
  • Chemische Stoffe in neuer Bettwäsche/Kleidung können Juckreiz auslösen
  • Zu viel/zu wenig Luftfeuchtigkeit
  • Nasse Windel
  • Einengende Kleidung
  • Nächtliche Trennungsangst

Probleme gibt es auch, wenn Babys (ironischerweise) entweder zu müde oder zu stimuliert sind. Deshalb bitte immer rechtzeitig ans Nickerchen denken. Deinem Knirps das Nachmittagsschläfchen zu verwehren, führt leider nicht zu einem besseren Nachtschlaf!

Ein Schnuller kann beim Einschlafen helfen, weil er das Saugbedürfnis stillt – aber bitte erst geben, wenn das Stillen funktioniert!

Wie war das mit der Trennungsangst?

Häufig fangen Babys mit rund 6-9 Monaten plötzlich an, gelernte Schlafmuster durch nächtliches Weinen zu unterbrechen. Denn der kleine Hemdmatz versteht noch nicht, dass die Trennung von Mama und Papa nur vorübergehend ist. Andere Zeichen für Trennungsangst sind:

  • Weinen, wenn jemand das Zimmer verlässt
  • Nicht alleine einschlafen wollen
  • An den Eltern festklammern

Und die Lösungen?

Tagsüber extraviel Kuscheln gibt die Sicherheit, die dem Baby nachts hilft, einzuschlafen. Mach nach der Zubettgehzeit leise Geräusche, damit der Junior – oder die Juniorin – hört, dass du noch da bist.

Und wenn er oder sie nachts aufwacht, komm und beruhige den kleinen Spatz in seinem Bettchen. Zu warten, bis er oder sie von selber wieder ruhig ist, ist leider kontraproduktiv und kann die Trennungsangst-Phase verlängern.

Achtung auch: Wenn du besonders gereizt und ungeduldig auf dein nicht-schlafendes Baby reagierst, spürt es das und wird deshalb eventuell noch ängstlicher!

Baby weint – gleich trösten oder ausweinen lassen?

Wenn es weint, warte ein wenig. Manche Babys träumen laut oder wachen kurz auf, um gleich darauf wieder einzunicken. Nimmst du es hoch, weckst du es damit vielleicht erst richtig auf. Hallo, müder Quengler!

Grundsätzlich sollten Eltern bei wachsendem Alter ihres Babys immer weniger eingreifen, wenn es nachts aufwacht. Wie und wie schnell du reagierst, bleibt aber dir überlassen. Fühle dich in dein Baby hinein, vermittle ihm oder ihr das Gefühl von Sicherheit und Routine (tagsüber und nachts), und hilf ihm oder ihr gleichzeitig, selbst ein unabhängiges, gesundes Schlafverhalten zu erlernen.

Behalte deine Reaktionen konsistent bei

Denn Babys lernen sehr schnell. Wenn du sie einmal zu oft durch die Wohnung in den Schlaf schaukelst, könnte das schnell zur Einschlaf-Voraussetzung werden