25 Gründe für einen Trotzanfall

Aktualisiert am: 02.10.2020

Die Wut kann plötzlich kommen oder sich langsam anschleichen – wenn sie sich dann entlädt, stehen Eltern oft hilflos vor dem Kind. Ein Trotzanfall ist kaum vorhersehbar und daher gerade für Eltern eine große Herausforderung. Gut ist es, ungefähr einschätzen zu können, welche Gründe zu einem Trotzanfall führen können. 

25 Gründe, die einen Trotzanfall hervorrufen können

Kinder haben noch nicht die Möglichkeit, mit ihren Gefühlen so umzugehen, wie es Erwachsene längst gelernt haben. Umso wichtiger ist es, dass sich Mama und Papa auf Trotzanfälle einstellen und ihnen mit Ruhe und Geborgenheit begegnen. Die nachfolgenden Gründe können zu einem Auslöser eines Anfalls werden. 

1. Das Lieblingsshirt ist in der Wäsche

Wer kennt es nicht? Das Shirt hatte gestern einen Fleck und heute ist es in der Wäsche. Es darf aber nur dieses Shirt sein. Eltern können das umgehen, indem sie immer gleich waschen. Aber wer kann das schon? Einfacher ist es, dem Kind die Wahl zu lassen – aus zwei vorher ausgewählten Outfits. 

2. Das Brot wurde falsch durchgeschnitten

Hier haben Eltern kaum eine Möglichkeit, alles richtig zu machen. Es hilft nur, vorher genau zu fragen, aber selbst dann kann der Schnitt noch falsch gesetzt werden. 

3. Der Trinkbecher hat die falsche Farbe

Dies ist ein Problem, das ebenfalls viele Eltern mit buntem Geschirr kennen. Das Kind möchte einen grünen Becher? Es bekommt einen grünen Becher. Doof nur, wenn es den gar nicht wollte. Ergibt keinen Sinn? Stimmt!

4. Papa hält die Zahnbürste hin

Kinder haben genaue Vorstellungen davon, wer was für und mit ihnen macht. Wenn Papa eben an dem Tag nicht die Person der Wahl ist, kann es dennoch knallhart durchgezogen werden. Schöner ist es aber, die Wünsche des Kindes zu verstehen und vielleicht auch zu erfüllen. 

5. Auf den Kartoffeln sind Kräuter

Eigentlich isst der Nachwuchs gerne Kartoffeln, doch heute sind Kräuter darauf. Verständlich, dass sich darüber geärgert wird. Hier hilft es nur, sichtbare Gewürze zur Auswahl auf den Tisch zu stellen und nicht gleich auf das Essen zu geben. 

6. Es gibt nichts zum Naschen an der Kasse

Nicht umsonst heißen die Süßwaren an der Kasse „Quengelware“. Wenn sich Mama oder Papa ein Drama ersparen möchten, kann vorher eine Vereinbarung getroffen werden. Es gibt eine Sache und diese kann sich das Kind selbst aussuchen. Das erspart Dramen an der Kasse. 

7. Die Banane wurde komplett geschält

Das Kind möchte eine Banane? Um einen Trotzanfall zu verhindern, sollten Eltern jetzt ganz vorsichtig sein. Wie soll sie geschält sein? Der einfachste Weg ist es, nur den Anfang zu machen und das Kind selbst schälen zu lassen. Aber auch das ist kein Garant als Schutz gegen den Trotzanfall. 

8. Es ist der gelbe Strohhalm im Glas, nicht der Rote

Das Problem ist dasselbe, wie beim Becher. Oft wissen Kinder selbst nicht, welche Farbe sie eigentlich möchten. Um die Auswahl zu erleichtern, sollten höchstens zwei verschiedene Farben angeboten werden. 

9. Das Tattoo wurde falsch auf den Arm geklebt

Wer kennt nicht die Tattoos, die erst nass gemacht und dann auf den Arm geklebt werden? Bei den heutigen Figuren ist es allerdings nicht ganz einfach, auch alles richtig zu machen. Schaut das Pferd in die falsche Richtung, kann es Ärger geben. 

10. Das Kind darf keine Cola trinken

Getränke für Erwachsene haben einen besonderen Reiz. Um einem Trotzanfall zu umgehen, sollte einfach keine Cola in der Gegenwart der Kinder getrunken werden. Funktioniert das nicht, hilft nur eine Erklärung, warum es für Kinder ungesund ist. Ob dann das Verständnis kommt, ist jedoch nicht sicher. 

11. Das Kind stolpert

Einige Kinder bekommen einen echten Wutanfall, wenn sie stolpern. Sie suchen dann die Schuld bei den Eltern oder auch Geschwistern und ärgern sich aber besonders über sich selbst. Eine Hilfe ist es, Verständnis zu zeigen und gemeinsam zu schauen, warum der Nachwuchs gestolpert ist. Was gar nicht geht, ist, über das Stolpern zu lachen. 

12. Den falschen Namen gesagt

Das Kind ist gerade Königin Elsa oder aber Peppa Wutz? Dann ist es fatal, es mit dem richtigen Namen anzusprechen. Eltern sollten sich daher die Zeit nehmen und zuhören und aus Liebe zum Kind auch den neuen Namen nutzen. 

13. Im Winter auf die Jacke hinweisen

Es kann einen Wutanfall auslösen, wenn Eltern darauf bestehen, dass das Kind bei Kälte eine Jacke trägt. Einfacher ist es, die Jacke mitzunehmen und das Kind die Kälte selbst spüren zu lassen. Es wird dann von selbst um die Jacke bitten oder braucht diese tatsächlich einfach nicht. 

14. Die Soße berührt das Fleisch

Einige Kinder sind sehr genau, was das Anrichten auf dem Teller betrifft. Das merken Eltern aber eigentlich nach wenigen Malen und sollten dann auch Rücksicht auf die Wünsche des Kindes nehmen und das Essen getrennt voneinander auf den Teller legen. 

15. Die Verpackung wurde falsch geöffnet

Es gibt Kekse und die Verpackung wurde, aus Sicht des Kindes, falsch aufgerissen? Hier hilft nur aushalten und sich erklären zu lassen, wie es richtig geht. 

16. Die Sonne scheint oder es regnet

An manchen Tagen kann dem Nachwuchs nicht recht gemacht werden. Trösten und Verständnis zeigen sind die richtigen Wege. 

17. Mama oder Papa gehen allein auf die Toilette

Gerade jüngere Kinder haben noch starke Verlustängste. Auch wenn es vielleicht nicht so toll ist, sollten Eltern immer sagen, wohin sie gehen und die Möglichkeit offenlassen, dass das Kind mitkommen kann. 

18. Der Knopf im Aufzug oder an der Ampel wurde schon gedrückt

Knöpfe werden nur von Kindern gedrückt. Wer diese ungeschriebene Regel noch nicht kennt, der darf sich über den nächsten Trotzanfall nicht wundern. 

19. In den Hausschuhen geht es nicht durch den Schnee

Dies ist dasselbe Problem, wie bei der Jacke im Winter. Wenn die Möglichkeit besteht, sollte auch hier einfach getestet werden, was passiert, wenn es mit Hausschuhen nach draußen geht. 

20. Papa hat falsch geguckt

Ja, manchmal reicht schon ein falscher Blick und dann beginnt der Trotzanfall. Eltern haben kaum die Möglichkeit, dagegen zu intervenieren. Fakt ist, dass es sich einfach um einen schlechten Tag beim Nachwuchs handelt und den darf jeder einmal haben. 

21. Mama singt ein Lied

Mama darf nicht singen und schon gar nicht dieses Lied. Sicher haben Eltern schon einmal oder auch mehrmals die Situation gehabt, dass das Kind dann wütend wurde. Aber auch Mama und Papa müssen sich nicht alles verbieten lassen. Es kann also ruhig weitergesungen werden. 

22. Mama oder Papa spielen einfach falsch 

Das gemeinsame Spiel mit dem Nachwuchs kann zu einer echten Herausforderung werden. Gerade bei Rollenspielen (beispielsweise mit Stoffpuppen), bei denen das Kind den Ton angibt, kann es zu Streit kommen. Gut ist es, öfter nachzufragen und so Trotz-Situationen zu vermeiden. 

23. Es ist eine Windel, keine Windelhose

Bereits die Kleinsten kennen die Wut, wenn etwas nicht so läuft, wie sie es sich eigentlich wünschen. Hier kann es schon ausreichen, wenn es statt der Windelhose heute einmal eine Mullwindel gibt. Für Kinder bedeutet dies auch, dass bekannte Strukturen sich ändern. Daher hilft es nur, in Ruhe zu erklären und Verständnis zu zeigen. 

24. Das Brötchen wurde durchgebrochen – oder auch nicht

Es kann eigentlich nur falsch gemacht werden und genau deshalb gibt es auch nichts, was Eltern tun können. Selbst nach mehreren Nachfragen beim Nachwuchs wird es falsch sein, das Brötchen durchzubrechen – und wenn es nur am Winkel liegt. 

25. Lass mich los, halt mich fest

Manchmal sind Kinder sich nicht sicher, ob sie gerne in den Arm genommen werden wollen oder doch nicht. Das ist ein gutes Sinnbild für den Trotzanfall an sich. Sie brauchen die Sicherheit, bei Mama und Papa so sein zu dürfen, wie sie sind. Eltern sollten immer ein offenes Ohr und offene Arme haben und diese anbieten, wenn sie gebraucht werden. 

Auf diese Weise lässt sich eine gute Basis schaffen, um bei den kommenden Trotzanfällen vielleicht schon frühzeitig intervenieren und die Situation so entschärfen zu können. Manchmal ist es aber auch wichtig, das Kind den Frust allein bekämpfen zu lassen. So lernt es, mit unerwünschten Gefühlen umzugehen, sich vielleicht Hilfe zu holen oder auch selbst einen Weg aus der Situation zu finden.

 

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Header: Offended boy with crossed arms ©Depositphotos/TarasMalyarevich